Winter2009

Einen Monat ohne Autoprobleme – NOT!

Schon zu Beginn meines Auslandsjahres deutete so einiges darauf hin, dass alles was mit meiner Mobilität zu tun hat nicht einfach und günstig werden wird. Fangen wir mal an:

August:
Schon die Suche nach einem geeigneten Vehikel gestaltete sich sehr mühsam. Ich wollte ein stabileres, sicheres Auto haben, also hielte ich nach SUV’s Ausschau. SUV’s bei Autohändlern zu kaufen, hätte das geplante Budget um einiges gesprengt. Auch Laurie riet mir, nach Autos von Privatpersonen Ausschau zu halten. Dabei habe ich so einige interessante Menschen / Autos gesehen, besonders die Unterschiede zu den Beschreibungen im Internet und wie die Autos dann wirklich aussehen waren interessant. Eines war zum Beispiel dabei, bei dem uns der Besitzer erst bei der Besichtigung mitteilte, dass dies ein Diebstahlwagen sei, ein anderes Auto hatte eine Beule an der linken Seite. Diese Beule war offensichtlich, dennoch hat uns der Besitzer nichts davon erzählt. Dazu kam noch, dass man sogar sehen konnte, woher die Beule kam, denn am Garagentor war auch eine Delle in der gleichen Höhe… Nach gut zwei Wochen Autosuchen, hatte ich langsam die Nase voll. Doch auf dem Heimweg einer Begutachtung oscar-erstes-mal eines anderen Autos, sahen wir einen gut aussehenden Ford Escape mit einem „For Sale“ Schild am Fenster. Wir riefen die dort angegeben Telefonnummer an und machten für den nächsten Tag einen Termin aus. Das Auto ist mit Baujahr 2002 das neueste und somit auch mit 6500 Dollar das teuerste gewesen. Mit rund 165000 Miles auf der Uhr war es aber auch von den Meilen her auf Platz 1. Der Verkäufer sah im Gegensatz zu den anderen sehr seriös aus. Er arbeitet als Vertreter für eine Industriefirma. Er hatte sich vor kurzem ein neues Auto gekauft und wollte sein altes nun verkaufen. Daher auch die vielen Miles auf dem Tacho, da er viel auf den Highway unterwegs war. Ich habe mich etwas umgehört und viele sagten, dass das vielen Meilen ok sind, da es Highwaymiles sind. Die Online Dienste Kelly Blue Book und Carfax.com gaben auch grünes Licht. Die Probefahrt verlief gut; keine komischen Geräusche beim Gas geben oder bremsen, alles Knöpfe funktionierten. Ich konnte den Preis sogar noch auf 6000 runterhandeln. Das war auch meine Obergrenze an Geld was ich ausgeben konnte. Schien also alles perfekt zu sein.

Die Versicherungsgesellschaft hatte auch noch gute Nachricht, sie konnten mir einen Preis anbieten, der die Hälfte günstiger war als das erste Angebot, da sie wohl einen Weg gefunden hatten, meine sechs Jahre Autofahren aus Deutschland zu übertragen. Doch dazu später mehr.

September
Ich hatte also nun mein Auto. Doch bis ich es fahren durfte, vergingen noch weitere zwei Wochen. Ich hatte zwar meinen Internationalen Führerschein und war also auch fahrberechtigt, doch ohne Kennzeichen durfte ich das Auto natürlich nicht fahren. Laut DMV (Department of Motorvehicles) war das nur mit einem North Carolina Führerschein möglich. Also habe ich meinen Führerschein gemacht. 2,5 Stunden gewartet, Sehtest bestanden, Theorie bestanden, 15min Praxistest bestanden, 4 Dollar Gebühr bezahlt – fertig. Ich bekam einen temporäre Driving License ausgestellt. Den richtigen Führerschein sollte ich in 8 – 12 Tagen per Post zugeschickt bekommen. Ich dann mit meinem temporären Wisch zur Zulassungsstelle – aber wurde wieder rejected! Ich muss einen gültigen North Carolina Ausweis aka Führerschein aka Picture ID vorweisen können. Auf dem temporären Ding war kein Bild drauf, aus dem Grund hieß es also warten auf den richtigen Führerschein. Nach 10 Tagen kam er dann per Post. Doch die Freude war nach dem Öffnen des Umschlags auch schon gleich wieder verflogen. Die Herrschaften des DMV hatten mir ne „Learner Permit“ ausgestellt, was mit dem begleitenden Fahren in Deutschland zu vergleichen ist. Am nächsten Tag dann wieder zum DMV und erstmal Stunk gemacht. Sie gaben dann zu einen Haken im System falsch gesetzt zu haben. Das wurde dann umgeändert und ich sollte dann in den nächsten zwei Wochen den richtigen Führerschein bekommen. Aber immerhin war die Learner Permit gut genug um mein Kennzeichen zu beantragen – NOT! Auch diesmal hat es nicht geklappt, denn neben den Versicherungspapieren musste ich auch eine Inspektion des Wagens vorweisen. Diese hatte ich natürlich nicht machen können, da ich ja ohne Kennzeichen nicht fahren darf. Merkt ihr in was für einen Teufelskreis ich steckte. Mir blieb also nichts anderes übrig als illegal zur Tankstelle zu fahren, dort bekommt man für 40 Dollar eine Inspektion (die man aber nicht mit Inspektionen in Deutschland vergleichen kann). Doch diese Sache war auch nicht ohne weiteres möglich. Da das Auto gut zwei Wochen bei uns in der Einfahrt stand, sprang es nicht an als wir zur Inspektion fahren wollten. Alles deutete darauf hin, dass die Batterie alle war. Wir mussten also überbrücken. Aber die Inspektion konnte leider immer noch nicht durchgeführt werden, da die Batterie den Bordcomputer zurückgesetzt hatte und dieser musste sich erst erholen, bevor eine Inspektion gemacht werden kann. Ich sollte nach 50 – 60 Meilen Fahrt noch mal wieder kommen – Wie denn ohne KENNZEICHENNNN!!!???? Der Inspekteur gab uns den Tipp, beim DMV nach einem dreitägigen temporären Kennzeichen zu fragen. Nach einem erneuten Besuch beim DMV hatte ich also immerhin ein dreitägiges Kennzeichen. Ich konnte also meine Meilen fahren, um den Bordcomputer wieder aufzuladen, ich bekam meine Inspektion und dann endlich auch mein (erstes) offizielles Kennzeichen. Der Papierkram war endlich erledigt, doch das war nur eine Aufwärmübung im Vergleich dazu, was in den nächsten 5 Monaten noch alles passieren würde. Oscar (so habe ich mein 2002er Ford Escape getauft) zeigte nun sein wahres Gesicht. Eine Hassliebe begann:

25. September 2009
Ich hatte mir gerade bei BestBuy ein neues Autoradio einbauen lassen, da widerfuhr mir schon fast die krasseste Geschichte. Auf halben Weg nach Hause, ging das Radio auf einmal aus und beim Anfahren an einer Ampel kam es mir so vor, als ob der Motor jedes Mal ausgehen zu drohte. Ich hatte schon befürchtet, dass ich nicht mehr nach Hause komme bzw. von zu Hause wegkomme. Doch meine Ängste haben sich leider bestätigt. Als ich am Abend zu Mimi zum Dinner wollte, sprang Oscar leider nicht mehr an. Die gleichen Anzeichen wie beim ersten Mal. Travis und Dasha sind dann gekommen, um zu überbrücken. Alles lief gut, bis ich mich dann wieder auf dem Rückweg machen wollte – wieder keine Power. Diesmal haben wir Paul angerufen, damit er zum Überbrücken kommt. Wir vermuteten, dass die Batterie noch nicht vollständig aufgeladen war. Denn das Radio ging immer noch nicht. Ich entschied dann, noch mal nen Runde nach Charlotte zu fahren, damit sich die Batterie wieder auflädt. Charlotte bei Nacht ist einfach cool. Ich hatte es sogar geschafft, mich ganz ohne GPS zurechtzufinden. Kurz bevor ich die Auffahrt zum I77 erreichte lies mich Oscar aber wieder mal im Stich.
Da stand ich dann, mitten auf einer Kreuzung, mitten in Charlotte, nachts um halb ein, allein. Ich akzeptierte also die Challenge. Ich brauchte also ein anderes Auto zum Überbrücken. Kein Problem dachte ich, die Amis sind doch alle soo hilfsbereit (heißt es zumindest immer). Ich also ausgestiegen und immer wenn Rot war versucht die wartenden Autofahrer anzusprechen. Der erste hat erst gesagt, er habe kein Kabel, doch ich hatte ja meins noch dabei, daraufhin sagte er auf einmal, er müsse eigentlich nach Hause zu seiner Frau. ooookayyyy, soviel dazu. Die nächsten hatten keine Zeit. bzw. wollte nicht helfen… Andere Leute,  wollten nur grad wenden und sagten ich sollte warten… schon klar ne!? Mir wurde dann etwas unwohl auf der Kreuzung, also beschloss ich die Karre in die weniger befahrene Seitenstraße zu schieben. Da kam auf einmal nen seltsam hilfsbereiter Kerle auf mich zu und bot / drang mir seine Hilfe beim Schieben an. Der Tüp war unheimlich motiviert. Bevor ich was sagen konnte, stand er schon hinter dem Auto und hat kräftig geschoben. Anschließend war er auch schon wieder abgedampft, um für mich noch nen anderes Auto anzuhalten, was mir beim Jumpstart helfen kann. Unheimlich. Nach circa zwei Minuten kam er wieder zurück und meinte, dass gleich jemand kommen würde. Ich wollte ihm gerade erzählen, dass das wahrscheinlich nicht der Fall sein wird, als er auf einmal anfing zu erzählen, wie scheiße sein Tag doch war und das er zudem noch „homeless“ sei. Na klasse, so einer hatte mir gerade noch gefehlt. Der Tüp wollte nämlich für seine unaufgeforderte Hilfe belohnt werden. Schließlich hat er mir ja, ohne dass ich zugestimmt hatte, geholfen das Auto zu schieben und, ohne dass ich ihn darum gebeten habe, andere Leute gefragt, ob sie mir helfen könnten. Solch edle Taten sollen natürlich auch belohnt werden – seiner Ansicht nach. Naja, er sah schon etwas mitleiderregend aus, also hab ich ihm 2 Dollar in die Hand gedrückt, mich bedankt und ihm versucht klar zu machen, dass er sich denn nun ausn Staub machen solle. Da will der doch wahrhaftig 10 Dollar von mir haben! Ich glaub bei dem brennt’s! Hab ihm dann erzählt, dass ich den Rest meines Geldes noch zum Tanken brauch. Hat den Penner gar ned gejuckt. Da werde der voll aufmüpfig und hat irgendwelches Gangsterenglisch gelabert. Ich konnte nur irgendwas mit „Gun“ „Friends“ und „Shoot“ verstehen. Gerade einen Tag zuvor habe ich vom Ben aus Deutschland eine ähnliche Geschichte mit Überfällen in Marburg gehört. Mir wurde dann doch etwas uncomfortable mit dem Kerle „an meiner Seite“. Also hab ich ihm dann die 10 Bucks gegeben und ihm lautstark zu verstehen gegeben, dass er jetzt ja Leine ziehen soll. Puuhh…
Nun konnte ich mich wieder meiner eigentlichen Situation zu wenden: Wie komme ich nach Hause? Ich sah ein, dass ich zu dieser Zeit wohl keine Hilfe mehr bekommen würde. Also blieb mir nur noch üblich Laurie anzurufen. Sie kam dann ne halbe Stunde später mit Paul bei mir an. Ein Glück, dass ich mein iPhone, ich konnte ihnen nämlich ruck zuck meinen Standort durchgeben.
Wir vermuteten, dass die Batterie wohl nicht mehr ganz die frischeste war. Wir fuhren zu einer Werkstatt, um dort die Batterie zu überprüfen. Der Kerle versicherte uns, dass die Batterie vollkommen in Ordnung sei. Die nächste Vermutung war dann, dass die Jungs von BestBuy wohl gefuscht hatten. Auf dem Weg zu BestBuy begann Oscar wieder komische Mucken zu machen und drohte ein paarmal auszugehen. Jede rote Ampel war eine neue Herausforderung. Bei BestBuy kam dann raus, dass die Batterie doch zu schwach ist. Ich habe ja keine Ahnung von dem ganzen Krams, aber der Typ hat gesagt, dass das Auto bei 8 – 10V läuft, es sollten aber mindestens 12V sein und es wäre schon nen Wunder, dass wir überhaupt angekommen wären. Wir dann mit letzter Power zu Advanced Motor Parts gefahren und für 82 Dollar eine neue Batterie einbauen lassen. Danach, mit gut laufendem Auto, zurück zu BestBuy um das Radio, welches immer noch nicht ging, checken zu lassen. Nach langer Suche, wurde eine Sicherung ausfindig gemacht. Diese wurde kostenlos dem BestBuy Typen ersetzt. BestBuy ist so der amerikanische Media Markt/Saturn.

30. September 2009
Es war ein warmer Tag und ich beschloss anstatt die Klimaanlage im Auto laufen zu lassen, mal die Fenster aufzumachen. FEHLER! Das Fahrerfenster ließ sich nicht mehr schließen. Scheiß amerikanische Technik! Alles muss elektronisch sein… Es hat sich jetzt schon bezahlt gemacht, dass Laurie Director of Transport and Automotive am College ist. Wir sind am nächsten Tag zum North Campus gefahren, um den Fensterheber checken zu lassen. Wie ich schon vermutet hatte, war der Schalter kaputt. Ich musste also nur nen neuen Schalter bei nahe gelegenen Ford Dealer kaufen und fürs einbauen etc. musste ich nichts bezahlen. Also war ich mit 135 Dollar relativ günstig aus der Sache raus gekommen.

5. Oktober 2009
Dieser Vorfall geht Ausnahmsweise auf meine Kappe, aber nur weil ich mal nett sein wollte. Zum Dinner sollte es an diesem Abend was von Taco Bell geben. Ich bot also an, oscar-dent das Essen dort zu holen. Wäre ich doch nur zu Hause geblieben. Ich wusste noch nicht ganz genau wo Taco Bell ist, nur dass es gleich neben McDonald’s. Es war schon dunkel draußen. Das Taco Bell Logo war nicht beleuchtet. Also sah ich das Taco Bell Häuschen an der rechten Seite sehr spät. Es waren nur noch wenige Meter. Ich musste also schnell in die Rechtsabbiegerspur. Es folgte ein hektischer Blick in den Rückspiegel. Ich bog ab. Während des Abbiegens hat es sich ein wenig angefühlt, als wäre ich mit den rechten Reifen auf nen Bordstein gefahren. Doch es war nicht der Bordstein, sondern ein kleiner Nissan. Wie unGeschickt… Da es klein gegen groß hieß, war der Schaden an dem Nissan im Gegensatz zu der kleinen Beule in meine Beifahrertür schon etwas größer. Der Linke Scheinwerfer war komplett hinüber, der Radkasten total verbeult und Nebelscheinwerfer und Frontschürze mussten denke ich ebenfalls ersetzt werden… Da ich meine Versicherung so günstig wie möglich halten wollte, ist der nur der Schaden des anderen Autos gedeckt. Meiner Schaden leider nicht. Aber die Beule ist eher nur ein Schönheitsfehler und behindert das Fahren nicht. Mitte Februar/Anfang März, werde ich Oscar zum Ausbeulen zum College bringen.

27. Oktober
oscar-brake Oscar begann mit einem Male seltsame Töne zu machen, wenn ich das Bremspedal betätigte. Zu Beginn hörte man es nur bei niedrigen Geschwindigkeiten. Doch mit der Zeit fing es auch jenseits von 35mph an und nach ca. einer Woche wurde es auch immer lauter und meine Beifahrer bekamen Angst. Da war also irgendwas nicht in Ordnung. Ich figurte also aus das die beiden vorderen Bremsscheiben so ziemlich fertig mit der Welt waren. Ich machte also nen Termin beim College und Oscar kam für gut 140 Dollar neue Bremsscheiben verpasst.

20. November
An diesem Freitagabend war ich mit Laurie und einer Freundin von ihr in Uptown Charlotte, wir besuchten uns eine Poetry Slam Veranstaltung. Hier merkte ich, dass ich noch sehr viel English lernen muss. Auf dem Rückweg, ca. 500 Meter vor unserem Haus, wurde ich von der Polizei angehalten. Ich war mir keine Schuld bewusst (außer dass ich vielleicht 10mph zu schnell war, denn Laure musste sehr sehr dringend aufs Klo. Aber darum ging es gar nicht: Nachdem der Office meine Papiere geprüft hatte, bat er mich auszusteigen, er wollte mir mal was zeigen. Da war doch wahrhaftig ein Birnchen der Kennzechenbeleuchtung defekt. Ich kam mit einer mündlichen Verwarnung davon und sollte das aber schleunigst reparieren. Schleunigst gingst aber erst mal nach Hause, denn Laurie hatte mittleiweile schein ein schmerzverzerrtes Gesicht. Ich fuhr also am nächsten Tag los, um mir eine neue Birne zu kaufen. Ich konnte sie sogar selber wechseln! Ole!

28. November
Es war einmal einen Tag vor Thanksgiving. Ein Lämpchen leuchtete auf. Laut Bedienungsanleitung war das das „Emission System Light“, was mir erstmal nichts sagte. Laut Laurie wäre das keine große Sache, Oscar bräuchte nur nen Ölwechsel. Über Thanksgiving hatte ich Besuch von Annette aus Columbia, Ohio. Wir wollten am Thanksgiving-Wochenende nach Myrtle Beach fahren. Den Ölwechsel ließ ich dann kurz vor Abfahrt machen lassen. Da Oscar schon über 150.000 Meilen drauf hat, brauchte ich spezielles Öl, ich ließ auch noch sämtliche Filter reinigen, um ihm was Gutes zu tun. 160 Dollar hat mich der Spaß gekostet. Nach dem Ölwechsel erlosch auch das Lämpchen und wir konnten in gutem Gewissen die vierstündige Fahrt nach Myrtle Beach in Anspruch nehmen. Wir blieben eine Nacht dort und hatten vor am dome-oscar-truck Samstagabend nach dem Dinner wieder zurückzufahren. Auf dem Weg zum Dinner geschah es dann. Wie aus heiterem Himmel konnte ich kein Gas mehr geben. Es war als ob Oscar sich im Leerlauf befindet. Wir rollten also langsam auf dem Seitenstreifen des Highways aus. Bei diesem Automatikgetrieben kann man ja nicht allzu machen, entweder es schaltet oder eben nicht. Das einzige was funktionierte war der Rückwärtsgang. Doch 200 Meilen rückwärts nach Hause fahren? Nee, dazu war die Heckscheibe viel zu verdreckt… Ist schon komisch: Ein paar Wochen zuvor war Annette mit Jan Hendrik unterwegs und seine Karre bekam auch einen Getriebeschaden… „Die Moral von der Geschicht, fahre mit der Annette nicht.“ (Video beim Abschleppen am Ende des Beitrags – zur Zeit probleme mit dem Encoder. Video folgt spaeter)
Es half also alles nichts, ich musste den AAA (American Automobile Association) anrufen. Da ich ja ein stolzer iPhone User bin, war nun ein guter Zeitpunkt die AAA iPhone App auszuprobieren. Ich füllte also alle notwendigen Punkte aus und 2 Minuten nach dem Absenden bekam ich einen Anruf des AAA. Nach einer genauen Positionsangaben (Dank die „Where am I“-Funktion meines TomTom’s) kam nach ca. 30 Minuten der Paul vom Abschleppdienst. Nun kostet eine Meile Abschleppen 3 ocar-tow-truck Dollar für normale Member. Doch der Dome wäre nicht der Dome, wenn er nicht eine PremiumMembership bei AAA abgeschlossen hätte. Bei Premiummember haben 100 Meilen abschleppen kostenlos. Es waren also nur noch 100 Meilen übrig (300 Dollar). War immer noch unbezahlbar. Zum Glück hat Laurie eine Freundin, die genau in der Mitte zwischen Myrtle Beach und Charlotte wohnt. Und mit genau meine ich auch wirklich genau. Nach 99.5 Meilen kamen wir bei ihrem Haus an. Der Abschleppwagen von Paul sah  nicht gerade sehr vertrauenswürdig aus. Auf die Frage wo denn die Sicherheitsgurte waren antwortete er: „No, we don’t have seatbelts.“ Wir mussten auch mein Navi benutzen um zu Laurie’s Freundin zu finde. Because „We don’t have GPS in our Trucks“. Noch unwohler wurde uns, als er mit dem Truck gut 75 Miles per hour (rund 120km/h) drauf hatte. Wir sind aber zum Glück heil angekommen. Oscar stand dann die Nacht über bei Laurie’s Freundin im Garten und wurde am nächsten Morgen von Clark, einem Kollegen am College abgeholt. Der behielt ihn dann auch gleich dort, um das Getriebe zu checken. Das war am 28.11 bzw. 29.11.09. Ich sah mein Auto erst am 18. Dezember wieder! Erst sollte es in einer Werkstatt eines Bekannten von Clark repariert werden. Das gab dann doch nichts, also bot er an, jeden Tag nach Feierabend daran zu arbeiten. Er meinte, es würde eine Woche dauern. Aus der einen Woche wurden dann dreieinhalb. Die Kosten beliefen sich auf rund 1500 Dollar, dafür bekam ich das Getriebe repariert und noch zusätzlich eine neue Lichtmaschine, die sich während der Reparatur verabschiedet hat.

Am 18. Dezember holte ich also Oscar wieder ab, ich brauchte das Auto am nächsten Tag, denn die Mareike aus St. Louis kam zu Besuch und wir wollten nach Charleston, SC fahren. oscar-cooling-fluid Auf dem Heimweg vom College leuchtete auf einmal ein Lämpchen im Armaturenbrett auf und die Motortemperatur stieg ins unendliche. Clark hatte vergessen das Kühlwasser wieder aufzufüllen… Ich habe dann also noch Kühlflüssigkeit gekauft und aufgefüllt.
Der Trip nach Charleston lief ohne Probleme. Es gab eine Situation auf dem Rückweg, fünf Minuten bevor wir zu Hause waren. Auf einmal kam kein Gas mehr an. Es fühlte sich so an, als ob Oscar langsam sterben würde. Wir rollten am Seitenstreifen aus und ich machte den Motor aus und nach ein paar Sekunden wieder an und dann war wieder alles ok. Unheimlich…

2010
Es schien so, als ob Oscar gut ins neue Jahr gekommen ist – anfangs zumindest. Am 29. Januar leuchtete auf einmal wieder das „Emission System Light“ – Lämpchen aufleuchtete. Aber diesmal bin ich zum Glück nirgends auf der Straße oder so liegen geblieben, ich konnte weiterhin ganz normal fahren. oscar-spark-plug Aber ganz geheuer war mir das alles nicht. Also gings mal wieder zum College. Dort wurde dann so nen kleiner PC angeschlossen, mit dem man die Systemmeldungen des Bordcomputers auslesen kann. Er spuckte die Meldung „Spark Plug Misfire“ (Zündkerzen Fehlzündung) aus. Es mussten aber nicht nur neue Zündkerzen eingebaut werden sondern ich brauchte auch ne neue Zündspule. Alles in Allem war es mit 82 Dollar doch viel günstiger als vorher angenommen.

5. Februar
Mit frischen Zündkürzen und Zündspule fährt es sich ganz gut. Doch dieses „sichere“ Gefühl war nicht von langer Dauer. Letzten Freitag leuchtete aus heiterem Himmel das oscar-brake-light Checking Brakes Licht auf. Am Samstag war das Lämpchen aber wieder aus. Doch seit Sonntag und Montag leuchtet es konstant. Das Manual sagt, dass man, wenn das Licht aufleuchtet, schnellstens in eine Werkstatt fahren soll um das Bremssystem checken zu lassen, aber es kann auch sein, dass einfach nur neue Bremsflüssig benötigt wird. Das können mir die Jungs von Jiffy Lube hoffentlich sagen. Denn der dreimonatige Ölwechsel steht wieder vor der Tür. Ich kenn mich ja nun gar ned mit Autos aus, aber in Deutschland habe ich soweit ich weiß noch nie alle drei Monate nen Ölwechsel gebraucht. Aber bei den Karren in den Staaten sind Ölwechsel alle drei Monate üblich.
Jiffy Lube ist so eine Kette, die alles rund um den Ölwechsel anbieten. Die ham son kleines Werkstatthäuschen, da kann man hinfahren und dann wird werden Flüssigkeitsstände kontrolliert und der Ölwechsel gemacht, kostet so im Durchschnitt 65 Dollar. Die konnten mir dort dann auch bestätigen, dass meine Bremsflüssigkeit so ziemlich leer ist. Bin dann anschließend zu NAPA Auto Parts und hab mir neue Bremsflüssigkeit gekauft und die dann direkt aufgefüllt. Und siehe da, das Lämpchen ist aus. Da ich schon mal bei NAPA war kaufte ich noch nen neuen Scheibenwischer für die Heckscheibe, habe beim letzten Regen gemerkt, dass da nicht mehr so viel gewischt wird, und noch nen Ölstandmesser, der von Anfang an gefehlt hat. Doch dieser war nicht vorrätig und musste erst bestellt werden – war ja klar…

Anfangs hatte ich ja geschrieben, dass meine Autoversicherung mit nen sehr günstigem Tarif angeboten hat. Von erst 1200 Dollar konnten sie eine Police für 620 Dollar finden. Vorgestern bekam ich aber auf einmal Post mit einer neuen Versicherungskarte datiert mit 24.2. bis 24.8.10 und eine Rechnung über 600 Dollar. Owned by Versicherung würde ich dann mal sagen… Mit günstiger meinten die wohl nur eine günstigere Bezahlmethode wie halbjährig, haha.

Video – Oscar get towed

Dieser Artikel wurde am 11. Februar 2010 um 07:37 Uhr unter How to..., On the road, USA abgelegt. Verfolge die Diskussion zu diesem Beitrag per RSS 2.0 feed. Hinterlasse einen Kommentar oder einen Trackback deiner eigenen Seite.

Franzi schrieb am 11. Februar 2010 um 10:55 Uhr

Ähm… also… ich weiß ja nicht… von dem Geld, das du für Oscar ausgeben musstest, hätte ich bequem dreimal um die Welt reisen können. Krasser Tüp, dein Oscar. Bring ihm mal Manieren bei. Ich hoffe, dass der dir bis Sommer sonst keine Probleme mehr macht :)

Ben schrieb am 11. Februar 2010 um 11:46 Uhr

Hättest dir einfach nen Golf kaufen sollen ;).

Was passiert mit Oscar wenn du wieder heim kommst? Versenkst du ihn im Atlantik?

Frank schrieb am 11. Februar 2010 um 13:03 Uhr

Bis du wieder nach Hause kommst, ist Oscar runderneuert und du kannst ihn mit gutem Gewissen wieder verkaufen.

Du solltest aber eine gezündete Handgranate reinlegen und uns das Video über die anschließenden Sekunden hier präsentieren.

Ach ja: Der „hilfsbereite“ Typ in Charlotte war ein von oben Gesandter. Er sollte prüfen, wie dankbar du sein kannst. Da du nicht entsprechend reagiert hast, wurde dein Auto kurzerhand verflucht. Du kannst dich also auf noch einiges gefasst machen. LOL

Dr. Schönbach schrieb am 11. Februar 2010 um 14:58 Uhr

Alter, ich lach mich schon seit der Überschrift durch, was auch während des Textes und jetzt am Ende noch lange nicht nachgelassen hat! xD
Wie UNGESCHICKT!!!! XDDDDDDD

Weiterhin möchte ich der Franzi Recht geben, immerhin hast du hier alleine 2218 Dollar erwähnt, die du innerhalb von nem halben Jahr in die Karre gesteckt hast (inkl. „Trinkgeld“ für den Homelessguy) und da fehlen die 6000 Dollar für das Auto und die Versicherungskoste noch. Überleg mal was du alles hättest machen können, wenn du die für 50 Dollar n Golf I gekauft hättest, der 100% niemal am mucken gewesen wärst. (Vllt wäre es sogar ein Transformer gewesen)
Wie UNGESCHICKT² xD

Zum Schluss noch eine ganz einfache Frage:
Wie Blog-Addicted bist du eigentlich, dass du wirklich jede Fehlermeldung deiner Karre fotografierst!?
Selbst die Warnleuchte „Car is burning“ würde doch von dir erstmal noch schön im manuellen Modus mit massig Einstellung abfotografiert werden, oder? =D

Anyway, jag das Ding in die Luft, versenk es im Atlantik oder bring es mit nach Deutschland, damit wir auch nach deinem Jahr in Amerika über dich und Oscar lachen können! ;-)

Thomas schrieb am 12. Februar 2010 um 03:34 Uhr

Wer mittm Ford fort fährt kommt zu Fuß wieder?! ;-)
Mein Beileid zum Auto .. DAS hätt ich net mitgemacht. Mein 03er Impala hatte noch KEIN einziges Problem. btw: Warum war Oscar eig. so teuer in der Anschaffung??

Verfassen:

Name
Email
Website
Nachricht
 

73 Queries / 0,112 Sekunden