Winter2009

Warum die Smokey Mountains smokey sind

Das fand ich raus als ich das letztes Wochenende bei einem PPPler Treffen in Gatlinburg in Tennessee war. Gatlinburg ist ca. fünf Stunden mit dem Auto von mir entfernt, also ein Katzensprung für amerikanische Verhältnisse. Ich fuhr Freitagnachmittag schön gemütlich los, bekam aber unterwegs für kurze Zeit etwas Stress, da der I40, welcher direkt durch die Berge führt wegen Erdrutsch gesperrt war. Nach kurzer Route-Adjustment mit meinen TomTom habe ich aber dann eine Alternativroute ausfindig machen können, die auch nur 10min länger war. Nachteil, die ging direkt durch die Berge, an kleinen Bergdörfern vorbei und über schmale Passstraßen mit Serpentinen. Leitplanken oder Straßen Pfosten oder sogar Handyempfang – Fehlanzeige. Dazu kam, dass es auch schon dunkel war und ich immer nur ins schwarze neblige reingefahren bin. War schon ein wenig eigenartig aber mit der Zeit fand sich ein kleiner Konvoi von ca. 12 Autos an. Hehe, und der Typ aus Deutschland, der die Straßen nicht kennt fuhr vorne weg! Aber man war wenigstens nicht alleine auf der Straße.

Die Hütte, die uns das Wochenende über ein Dach über den Kopf geben sollte war 1a! Kompliment an Marco aus Detroit, der die ganze Sache ins Leben gerufen hat. Es war eine Cabin die 16 Schlafplätze, auf 3 Etagen verteilt. Die obere Etage beinhaltete ein Billard-, Airhockey- und Kickertisch, ein großes Sofa mit TV und zwei Schlafplätzen. In der ersten Etage befinden sich Küche, Wohnbereich, Balkon mit Whirlpool und ein Schlafzimmer, im Basement waren drei weitere Schlafzimmer. Ich hatte keinen Nerv auf Zimmereinteilungen, da hab ich mir direkt das bequeme Sofa in der ersten Etage geschnappt. Bei 18 verschiedenen Leuten, von denen jeder seine eigene Geschichte hat, gab es schließlich zu erzählen und daher auch wenig Schlaf. Die Nacht Freitag auf Samstag mit ca. einer Stunde Schlafzeit war nur sehr kurz. Denn kurz nachdem ich mich ein wenig auf dem Sofa ausruhen wollte, wurde ich auch schon wieder von Andrea und Semra geweckt. Ein paar Leute die wohl keinen Schlaf brauchten, waren nämlich unterwegs um irgendwo zu “wandern” – morgens um 6!!! Die beiden wollten die auf jeden Fall finden und ich sollte mit… Was wir nicht wussten, war dass die mit dem Auto unterwegs waren. Nach einer 45minutigen “Schnitzeljagd” kehrten wird drei dann zum Haus zurück und konnten noch ein wenig den Sonnenaufgang genießen. Das war auch das einzige Mal dass ich die Sonne sah. Denn die Smokey Mountains heißen ja nicht umsonst Smokey Mountains. Nach ungefähr einer Stunde Sonnenschein zog sich der Himmel total zu und es fing an zu regnen.

Nichtdestotrotz beschlossen ein paar harte Wanderer (u.a. Ich) am Nachmittag die Berge zu erkunden. So richtig hatte niemand von unserer Gruppe eine Ahnung wo uns der ausgewählte Weg den hinführt und überhaupt. Nach zwei Stunden nur bergauf fragten wir dann mal ein paar entgegenkommende Wanderer wie weit es denn noch bis zum Gipfel sei. Die antworteten nur ganz trocken, dass es kein Gipfel gäbe, sondern ein Stück weiter oben nur Schnee, Regen und – wie in den Smokeys üblich – Nebel. Das war Grund genug für uns, den Rückweg einzuschlagen. Wieder zu Hause angekommen gab es lecker Spaghetti und der Abend wurde eingeleutet. Für mich hieß es dann zum ersten Mal: Beerpong. Dieses gesellige Tischspiel ist es echt Wert nach Deutschland zu importieren (wenn noch nicht geschehen). Man spielt das Spiel in zweier Teams. Mein Team Mate war Bianca, für die es auch das erste Match war. Wir vertrauten ganz auf unser Anfängerglück und traten gegen die beiden Besten an. Natürlich verloren wir… 2x…

Spät in der Nacht präsentierte uns der Jan noch sein jüngst entwickeltes Spaghetti Gericht und nach ca. 3 Stunden Schlaf hieß es aufstehen, aufräumen und das Haus bis 10 Uhr räumen. Nach dem abschließenden gemeinsamen Frühstücksbuffet bei Shoney’s ging es dann wieder heim.

Ich entschied mich für die gleiche Strecke wie auf der Hinfahrt. Diesmal sah ich alles bei Tageslicht und die Fahrt über die Passstraßen war super schön. Habe auch ein paar Mal angehalten um Bilder zu machen. Ich kam auch noch durch ein kleines Indiana Städtchen durch und überquerte zweimal die Schneegrenze. Ziemlich müde kam ich dann zu Hause an.

Ich kann zwar noch keinen wirklichen Vergleich ziehen. Aber Gatlinburg wirkte fuer mich wie ein zweites Las Vegas. Das ist eine Stadt die nur zu Tourismuszwecken mitten in den Bergen erbaut wurde.  Bis kurz vor die Stadtgrenzen hat man absolut kein Handyempfang aber plötzlich hat man Empfang und die Stadt liegt direkt vor einem. Ich habe nicht wirklich Wohnhäuser gesehen, die sind wahrscheinlich irgendwo versteckt. Es gab nur Gewerbetreibende: Unzählige Restaurants, Souvenirshops, ungewöhnlich viel Abenteuerminigolf, und andere typische Attraktionen wie das Hardrock Café, Babba Gump Shrimp oder Ripley’s Believe it or not Museum.

Zusammengefasst war es ein sehr schönes spaßiges Wochenende, welches gerne wiederholt werden könnte.

Dieser Artikel wurde am 15. März 2010 um 20:46 Uhr unter kurz notiert abgelegt. Verfolge die Diskussion zu diesem Beitrag per RSS 2.0 feed. Hinterlasse einen Kommentar oder einen Trackback deiner eigenen Seite.

Ben schrieb am 20. März 2010 um 12:35 Uhr

Wie Klassenfahrt nur cooler :)

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