Das erste Mal war ich Anfang Dezember in Washington DC. Ich traf mich dort mit Mike, der dort auf einer Konferenz war. Er hat einen schönen Beitrag dazu geschrieben. Den gibt’s hier zu lesen.
Letzte Wochenende war mein zweiter Besuch in Washington DC. Ich traf mich mit ein paar PPP Freunden, die zurzeit Praktikum im Congress/Senat machen. Beim ersten Mal bin ich mit dem Auto gefahren, was ca. eine siebenstündige Fahrt pro Strecke war. Diesmal sollte die Anreise aus Bequemlichkeits- und Zeitgründen mit dem Flieger sein. Ich war erst ein wenig beunruhigt, wegen der Wetterverhältnisse. Aber mein Flug verlief gut und ohne Probleme oder Verspätungen. Ich war saß in einer Express Maschine für 80 Personen. Ich hatte sogar zwei Sitze für mich alleine. War nicht so viel los in dem Flieger. Wir waren so schnell angekommen, da konnte ich noch nicht mal eine komplette Folge LOST gucken.
Tinos Flug hatte 15min Verspätung. Er wohnt in Northplatte, Nebraska und ist von dort nach Denver gefahren (vier Stunden) und von dort nach Housten, Texas geflogen und von dort wiederum nach DC – war der billigste Weg. Er war aber glaube ich fast 10 Stunden unterwegs. Dafuer bekommt er den Travel Award!
Mit der Metro sind wir dann Richtung Capitol Hill gefahren, zwischendurch noch nen schönen warmen Kaffee bei Starbucks geholt und von dort aus dann zum Cannon Building des Capitos Komplexes gelaufen, um uns mit den anderen zu treffen um die nächsten Tage zu planen. Der Schnee war jetzt ned so schlimm wie erwartet. Die Amis übertreiben in der Hinsicht immer etwas… es war schon viel Schnee da und auch hoher Schnee, aber die Hauptstraßen und Bahngleise waren alle frei und Verspätungen im Grunde nicht gerechtfertigt.
Von der Bar bis zu Niklas’ Host in einem Suburb von DC brauchten wir etwa eine Stunde mit Metro Bus und Auto. Niklas muss da jeden Tag durch – das wäre definitiv erst mal nichts für mich (auf Dauer). Wir hielten zum Dinner bei Clyde’s an. Ich bestellte einen Bacon Cheeseburger, bekam ihn aber ohne Bacon und der Cheesecake als Dessert war auch irgendwie komisch. Anschließend waren wir noch in einer Bar nebenan, da lief grad die Eröffungsfeier der Olympischen Winterspiele in Vancouver. Deutschland war leider schon von vorbei, sonst hätten wir da mal ordentlich abgefeiert.
Niklas wohnt mit bei einer sehr freundlichen Familie in einem schönen Haus in einem von DC’s Suburbs im Staat Virginia. Zum Capitol Building ist es mit dem Auto bei gutem Verkehr etwas weniger als eine Stunde. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert es gut 90 Minuten. Das ist eine sehr lebhafte Familie bei der er dort wohnt. Die Hosteltern haben neben der eigenen achtjährigen Tochter noch zwei andere Austauschstudenten, die das College Besuchen. Einer aus Pakistan, der andere aus Jemen und dann eben noch den Niklas. Immer volles Haus dort.
Die beiden Hosteltern und Suleiman aus Jemen sind am nächsten Morgen mit uns zum Capitol Building gefahren. Wir trafen uns dort mit Mareike, Tino, Annerose und ihrem Bruder und Dominik mit seinen Hosts. Mareike und Niklas waren unsere Guides durch das Capitol. Die haben ihre Sache echt gut gemacht. Eines der Highlights war ein Raum in dem die ersten Kongresssitzungen stattgefunden haben. An der Stelle, wo der zweite Präsident der Vereinigten Staaten, John Adams, immer gesessen hatte, konnte man Gespräche an den anderen Tischen belauschen. Jeder konnte das selber ausprobieren: Einer stellt sich an die Stelle wo der Tisch gestanden hatte (A), ein anderer stellt sich etwas weiter entfernt auf (B) und flüstert für sich hin. A und B können nun durch einfaches Flüstern kommunizieren. Es kommt einen so vor, dass der „Flüsterpartner“ direkt neben einem steht. Das ist schon irgendwie unheimlich. Ich weiß nicht ob das Absicht war oder einfach nur Zufall, aber das ist durch die Architektur des Raumes möglich, keine unterirdischen Leitungen oder sonst was. Vermutlich werden die Schallwellen irgendwie von der Kuppel des Raumes reflektiert. Ist eine interessante Sache. Ein weiteres Highlight war die Statue von Ronald Reagan. In die Anfang Juni 2009 aufgestellte bronzene Statue von Ronald Reagan wurden Teile der Berliner Mauer eingebaut, da Reagan in einer Rede in 1987 an Gorbachev wandte und ihn aufforderte die Berliner Mauer abzureißen. Den Rest des Tages verbrachten wir dann ein geeignetes Restaurant zum Lunch zu finden und anschließen stand noch ein Besuch bei den „Archives of the United States of America“ an. Dort konnten wir die originale „Declaration of Independence“ (Unabhängigkeitserklärung) und die „Constitution of the United States“ (Verfassung der Vereinigten Staaten) begutachten.
Abends war dann Nightlife in DC angesagt. Wie buchten uns mit 4 Leuten im schicken WestInn ein und starteten dort mit diversen Getränken. Später gings dann für einige ins „District“. Doch Dominik, Niklas und Jordan (ein Praktikant aus Niklas’ Büro) waren in einem anderen Taxi verloren gegangen. Hatten aber in ihrer Bar mindestens genauso viel Spaß wie wir im Club District.
Nach viel zu wenig Schlaf mussten wir das Hotelzimmer am nächsten Tag um 12 schon wieder geräumt haben. Zielstrebig steuerten wir dann erst mal den nächsten Starbucks an und anschließen stiefelten wir zu Ruby Tuesday, um dort für ein Lunch einzukehren. Als wir so mit fünf Jungs an Tisch saßen und ich mich mal so umschaute und nur Pärchen sah, viel mir dann ein, dass ja Valentinstag war. Hat uns aber weiter nicht gestört. Der Salat dort ist übrigens Spitze.
Wieder gestärkt, stand dann noch das Internationale Spymuseum auf dem Plan. Dies ist ein privates Museum und kostet 18 Dollar Eintritt, die aber allemal das Geld wert waren. Ich bin ja eher so der Museumstyp, der sich die ganzen Sachen immer anschaut toll oder doof findet und die Überschriften liest, das Kleingedruckte interessiert mich meistens nicht. Das Spymuseum ist eine Ausnahme. Ich war so fasziniert und interessiert, dass ich ohne zu zögern nochmal 18 Dollar dafür ausgeben würde. Leider durfte man innendrin nicht fotografieren. Es gibt dort echt interessante Sachen zu sehen: Angefangen mit der Ausrüstung einen Spions, über versteckte Wanzen und Mikrofone so dick wie an Haar bis hin zu Spionen in den Weltkriegen, im Kalten Krieg und sogar im Cyberkrieg. Während wir alle interessiert durch das Museum gewandert sind, blieben am Schluss nur noch Niklas und ich übrig. Die anderen hatten wir verloren. War auch weiter nicht schlimm, denn die mussten danach eh in ne andere Richtung.
Das Weiße Haus war direkt um die Ecke, da sind wir also nochmal hin um ein paar Fotos zu machen. Beim ersten Mal in DC, vergangenen Dezember, haben wir nur die Vorderseite gesehen. Diesmal war ich an der Hinterseite, von der aus man viel bessere Bilder machen konnte. Anschließend gings dann heim, um kurz was zu futtern und sich dann wieder auf den Weg zu Annerose zu machen, um bei ein paar Getränken und Movie / Wii zusammenzusitzen.
Montag war der 278. Geburtstag von George Washington. An diesem Tag konnte man „George Washington’s Mount Vernon Estate and Gardens” kostenlos besuchen. Da Tinos und mein Flug bereits schon um 2:00pm ging, fuhren wir alle früh morgens dorthin. Mt. Vernon ist das Anwesen, wo Washington seiner Zeit gelebt hatte. Der Kollege hat es echt schön gehabt dort. Blick auf den Potomac River, ein großes Haus, viele Gästezimmer, ein eigenes Küchengebäude, ein Häuschen zum Fleisch Räuchern und was weiß ich noch alles für kleine neben Gebäude. Viel Grün um sich herum, was im Frühling bestimmt sehr idyllisch aussieht, aber im Winter eher trostlos.
Tino und ich kamen sehr pünktlich am Flughafen und ich musste nach Ankunft am Gate nur 10min bis zum Boarding warten. Direkt neben dem Gate war ein Five Guys, mein Lieblingsfastfood, doch die Schlange war zu lang und ich musste darauf verzichten. Der Flug verging wie im Flug, denn ich hatte nen kleinen Nickerchen gehalten. Von dem Schnee, den es angeblich am Wochenende gegeben haben soll, war nichts mehr zu sehen, blauer Himmel, Sonne und klare Sicht waren angesagt. Ich hatte also optimale Voraussetzungen um endlich mal Fotos aus der Luft zu machen.
Kurz nachdem ich wieder gut zu Hause angekommen war, wurde spontan beschlossen mit den Brown Brothers und Aron ins Kino zu gehen. War sahen den neuen “Percy Jackson & the Olympians: The Lightning Thief“ und “Wolfman” movie. Wolfman habe ich mit Aron gesneaked. Die beiden Twins mussten heim und Hausaufgaben machen. Die Filme waren ok, aber von dem Percy Jackson Film hab ich mehr erwartet gehabt. Wolfman war der erste Horrorstreifen seit langer Zeit für mich, waren so einige Schreckmomente dabei.
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How to flush a toilette
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