… saß ich an meinem Arbeitsplatz in Deutschland als plötzlich mein Handy klingelte und ich die Nachricht bekam, dass ich für das 26. PPP ausgewählt worden bin. Ja, das war vor einem Jahr, jetzt sitze ich in meinem Zimmer in der Field Street in Cornelius in North Carolina, USA, vor meinem Laptop, höre gerade den 1Live Internetstream und wundere mich, was eigentlich innerhalb des letzten Jahres mit mir passiert ist. Let’s do a Brainstorming: Read more…
Archive for the 'Gedanken' Category
noch 10 Stunden
dann heißt es „Goodbye Germany“.
Viele gemischte Gefühle schwirren in mir. Freude, Trauer, Angst und alles was es dazwischen sonst noch gibt – was für ein Gefühlscocktail!
Viel will und kann ich jetzt ned mehr schreiben. Werde dann ein Lebenszeichen senden, wenn ich wieder Internet habe…
Bye Bye Arbeit.
Gestern war mein letzter Arbeitstag bei meiner Lieblingsfirma. Drei Jahre lang konnte ich dort den Beruf des Informatikkaufmanns erlernen. Und anschließend exakt zwei Jahre und ein paar Tage dort arbeiten. Es war schon ein seltsames Gefühl, so die letzte Runde durch die Firma zu drehen und den Kollegen auf Wiedersehen zu sagen. Es hat echt Spass gemacht dort zu arbeiten und den Mitarbeiten bei ihren kleinen/großen PC-Problemchen zu helfen. Auch wenn einige Sachen einen manchmal ganz schön auf die Nerven gegangen sind, war es nachdem alles wieder lief, immer ein gutes Gefühl mit seiner Arbeit jemand anderem weitergeholfen zu haben.
Fehlen werden mir auf jeden Fall die Dialoge in unserem Büro. Hätte ich die alle mal aufgezeichnet oder mit geschrieben und in einem Buch veröffentlicht, ich wäre reich! :) Und die freitaglichen McD Bestellungen werden mir auch fehlen. Haha, und die Situationen bei denen man zu jemanden gerufen wird, sich das Problem dann aber wie aus Geisterhand gelöst hat, obwohl man nichts anderes gemacht hat als der Kollege vorher schon.
Wenn man seinen Arbeitgeber verlässt, gehört natürlich auch das Aufräumen seines Arbeitsplatzes dazu. So in fünf Jahren sammelt sich schon einiges an:
Fragt mich bitte nicht, warum ich in meiner Schublade 21 PS/2 zu USB Mausadapter liegen hatte! Ich weiß es selber ned… Der Genosse im Hintergrund ist „Igor“. Wenn gerade nicht mal sein Kopf gefehlt hat, stand er immer irgndwo an meinem Platz rum und hat nichts getan. Das andere ist ein Kassenbon von McD: Die bisher größte Bestellung, die seit den Aufzeichnungen der McD-Kassenzettel, bei uns getätigt wurde (37,53 Euro).
Mein Schlüsselbund ist etwas leichter geworden, denn meinen Firmenschlüssel musste ich natürlich auch abgeben. Vorhin beim Tanken hatte ich mich etwas erschrocken, weil meine weiße Stempelkarte für die Firma nicht mehr in meinem Geldbeutel war. Dann ist mir eingefallen, dass ich die auch abgegeben hab und ich die nun ja eh nicht mehr brauchen werde. Also, man merkt, etwas muss ich mich noch ein die arbeitsfreie Zeit gewöhnen. Wahrscheinlich werde ich Montagabend meinen Wecker stellen und Dienstag dann erstmal aufschrecken, bis ich merke, dass ich doch erstmal gar nicht mehr so früh aufstehen muss… xD
Jetzt wird’s ernst!
Meine „Wie-sehr-realisiere-ich-dass-ich-für-ein-Jahr-in-den-USA-leben-werde-Skala“ zeigt mittlerweile so 90% an. Vor einer Woche lag sie noch so bei 55 – 60%.
In der letzten Woche musste mein kleiner Menschenkopft wirklich so einiges an Informationen verarbeiten:
Donnerstag Visum-Termin, Samstag das Visum schon in der Hand. So sieht das übrigens aus:
Montag habe ich abends um halb 10 gelesen, dass ich am 4. August um 10:35 Uhr vom Frankfurter Flughafen Richtung New York City starten werde. Und gestern rufe ich gegen 17:30 Uhr – so zwischendurch und nichtsahnend, denn ich war auf dem 80. Geburststag meines Opas – eMails ab und da schreibt Jutta mir, dass ich beim Central Piedmont Community College in Charlotte, North Carolina platziert wurde. Ich las noch folgendes auf der Intranetseite des Colleges:
Bäämm! Da war ich erstmal platt. Schreiben die da einfach über mich…
Wollte gestern eigentlich noch packen, weil heute das 26. Zeltlager vom TSV Viermünden / Schreufa beginnt und kurz in die Stadt, ein paar Besorgungen machen. Aus dem Packen wurde nichts. Ich musste/muss erstmal mit den ganzen Informationen klarkommen. Andere Teilnehmer haben auch schon erfahren wo sie hinkommen und dann wurde erstmal über alle ecken kommuniziert – Skype, StudiVZ, ICQ, GlobalCampus… überall wurde was geschrieben.
Es wird alles Stück für Stück immer etwas klarer und auch „wahrer“ . Aus dieser kleinen popeligen Bewerbung ist jetzt ein J1-Visum, ein Abflugtermin am 4. August und eine Platzierung an einem College in Charlotte im weit entfernten Amerika geworden. Gastfamilie fehlt aber noch.
Ich kann das immer noch nicht so ganz glauben, dass ich in 55 Tgen für ein Jahr ein neues Leben anfange. Ich werde das alles wahrscheinlich erst vollkommen realisiert haben, wenn ich aus dem Inneren es JFK Airports auf die Straßen von New York City trete…
Noch was terminliches
In der StudiVZ/MeinVZ Gruppe der PPPler 2009/2010 wurde kürzlich bekannt, dass unsere Abflugtermine am 04. August und am 11. August 2009 sind. Die genaue Einteilung, wer jetzt wann fliegt, findet aber noch statt. Ich hoffe, dass ich am 11. August fliege. Das wäre super, denn dann könnte ich noch mit zur DFB Freizeit nach Neukirchen (Knüll) und mit meinen Freunden das OpenFlair Festival in Eschwege besuchen. Das wäre eine super „Abschiedstournee“ :)
Sorgenkind Wehrdienst
Ich wurde bereits schon zwei mal vom Wehrdienst zurückgestellt.
2003/2004 für die Fachoberschule
2004-2007 für meine Ausbildung
Bisher habe ich wegen Einberufung etc. nichts mehr von denen gehört. Ich hab so das Gefühl, dass die mich eventuell mit meiner Musterungsnote 3 vergessen haben. Aber es nützt alles nichts, ich muss mich bei denen melden und Bescheid sagen, dass ich noch lebe und um eine erneute Zurückstellung beten.
Ich werde am Wochende einen netten Brief verfassen und die Teilnahmebestätigung von der InWEnt (danke nochmal für das schnelle Zusenden) dazu legen. Hoffentlich geht das alles gut aus. Sonst geh ich wohl das Risiko ein, in Amerika eventuell von den Feldjägern heimgesucht zu werden.
Für das nächste Mal müsste ich mich dann nämlich wieder von vorne neu bewerben und wer weiß, ob ich dann wieder genommen werde. Es könnten diesmal noch mehr gute Bewerber dabei sein. Diesmal war es ja auch schon ein Kopf-an-Kopf Rennen für mich.
Kein Zurück!
„Bitte senden Sie uns die Unterlagen (Teilnahmeerklärung und Erforderliche Information zur Beantragung eines DS-2019 Visums) so schnell wie möglich, spätestens jedoch innerhalb von 10 Tagen zu.“ – Heißt es im ersten Schreiben, welches ich nach meiner Zusage für das 26. PPP 2009/2010. Mittlerweile sind schon wieder fünf Tage rum und ich hab immer noch nichts abgeschickt. Am Montag wäre der 10. Tag. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen war ich bis jetzt noch nicht in der Lage die beiden Zettel auszufüllen und zurückzuschicken. Ich werd doch wohl keine kalten Füße bekommen…?
NEIN!
So einen Trip und so viele neue Erfahrungen lasse ich mir nicht entgehen. Morgen wird alles in ein Briefcouvert gepackt und dann in den Briefkasten geworfen. Sollte dann also pünktlich zum 23. Februar in Bonn eintreffen.
Beim Durchlesen und Ausfüllen der Teilnahmerklärung habe ich glaube ich erst richtig wahr genommen, was da alles auf mich zukommen wird (TOEFL, Vorbereitungsseminar, zur amerikanischen Botschaft pilgern und Visum abholen, etc). Das wird ein komplett neues Leben, was man sich da drüben für ein Jahr aufbaut. Ein Jahr kann sehr schnell vergehen oder auf der anderen Seite auch verdammt lange dauern. Ich hoffe ich erlebe so ein Mittelding wenn ich in den USA bin. Ich hätte gerne sowas zwischen „Zeit vergeht im Flug“ und „Boar, kann ich ned bald wieder nach Hause?“
Mein Entschluss steht mit meiner Unterschrift der Erklärung nun fest:
Ein Jahr nach Amerika, das Land und Leute kennen lernen, ein Semester studieren, einen Praktikumsplatz suchen, ein halbes Jahr in einem Unternehmen arbeiten, Botschafter für Deutschland sein, einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen, persönliche Weiterentwicklung… – YES I CAN !!!
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